Demografischer Wandel: steigende Nachfrage von Einpersonenhaushalten

18.08.2025

Demografischer Wandel: steigende Nachfrage von Einpersonenhaushalten
Der demografische Wandel verändert den Schweizer Immobilienmarkt grundlegend. Mit der Alterung der Bevölkerung, der Zunahme von Einpersonenhaushalten und der zunehmenden Urbanisierung ändern sich die Erwartungen und Bedürfnisse der Bewohner. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu verstehen, um die Nachfrage zu antizipieren und neue Chancen im Immobiliensektor zu erkennen.


Einpersonenhaushalte: steigende Nachfrage

Die Zunahme von Einpersonenhaushalten lässt sich durch mehrere Faktoren erklären: die Alterung der Bevölkerung, die Verschiebung des Heiratsalters und eine wachsende Vorliebe für Unabhängigkeit, insbesondere in städtischen Gebieten. Diese Entwicklung führt zu einer steigenden Nachfrage nach kleineren, gut durchdachten Wohnungen mit offenen Grundrissen und multifunktionalen Möbeln, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen.


Alterung der Bevölkerung: Überdenken des Wohnungsangebots

Die steigende Zahl der über 60-Jährigen verändert die Erwartungen an den Wohnraum. Die Nachfrage konzentriert sich auf barrierefreie Wohnungen (ohne Stufen, mit Aufzug) in der Nähe von medizinischen Versorgungseinrichtungen, öffentlichen Verkehrsmitteln, in ruhigen und sicheren Umgebungen, oft in der Nähe von Grossstädten. Auch ländliche Gebiete werden immer attraktiver, sofern sie altersgerechte Wohnungen und eine gute Infrastruktur bieten.


Urbanisierung: neue Investitionsmöglichkeiten

Städte wie Zürich, Genf und Basel ziehen junge Berufstätige und Familien aufgrund ihrer wirtschaftlichen Dynamik und Lebensqualität (öffentlicher Nahverkehr, medizinische Versorgung in der Nähe) an, doch der Preisdruck erschwert den Zugang zu Wohnraum. Als Reaktion darauf bevorzugen viele Haushalte Gemeinden in der Peripherie. Freiburg sticht dabei besonders hervor: Mit einem prognostizierten Bevölkerungswachstum von +1,2% ist es eine der dynamischsten Regionen des Landes.


Steigende Nachfrage nach Mietwohnungen

Angesichts kleinerer Haushalte und sinkender Kaufkraft gewinnt das Mieten gegenüber dem Kauf an Bedeutung, insbesondere bei jungen Menschen und Senioren. Die Hauptgründe dafür sind:

  • Grössere finanzielle Flexibilität,
  • Keine langfristige Bindung,
  • Schwierigkeiten beim Zugang zu Hypothekarkrediten.
Gleichzeitig verkaufen ältere Eigentümer ihre Immobilien, oft aus Gründen der Liquidität oder Verschuldung, und suchen nach kleineren Wohnungen. Diese Verkäufe schaffen attraktive Preisangebote für Immobilienprofis. Diese Wohnungen können umgestaltet oder in innovative Konzepte wie Co-Living umgewandelt werden, das Studenten mit Einzelzimmern und Gemeinschaftsräumen anspricht.


Was ist in den nächsten 20 Jahren zu erwarten?

Die Schweizer Bevölkerung dürfte bis 2043 wachsen, bevor sie allmählich zurückgeht. Diese Dynamik garantiert eine anhaltende Nachfrage nach Wohnraum. Andererseits könnten die sinkende Geburtenrate und die abnehmende durchschnittliche Haushaltsgrösse zu einem Überangebot an Einfamilienhäusern führen, welche für Studenten und Paare oft ungeeignet sind.


Fazit

Der demografische Wandel bremst das Wachstum des Immobilienmarktes nicht, sondern definiert dessen Prioritäten neu. Durch die Antizipation der Entwicklung von Haushalten, generationsspezifischen Bedürfnissen und territorialen Dynamiken ist es möglich, auf vielversprechende Segmente wie Wohnungen für Alleinstehende, flexible Mietobjekte oder Co-Living zu setzen.


Quellen
propertyowner.ch - Article
swissinfo.ch - Article
wuestpartner.com - Article

Kontakt