Der immer weiter entfernte Traum vom Eigenheim

20.12.2021

Der immer weiter entfernte Traum vom Eigenheim
Hohe Immobilienpreise und große rechtliche Hürden machen es einem Teil der Bevölkerung unmöglich, sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Ein Trend, der sich wahrscheinlich fortsetzen wird.

Seit den 1990er Jahren haben wir einen Boom beim Wohneigentum erlebt. Laut einer Studie von Raiffeisen Economic Research neigt sich dieser Trend langsam dem Ende zu. Bis zur Mitte des letzten Jahrzehnts stiegen die Hauspreise ebenso wie die Zahl der Hausbesitzer. Inzwischen hat sich der Markt für Wohneigentum stark verändert, und zwar aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsumfelds.

Hier einige Erklärungen:

  • Die Immobilienpreise steigen seit 20 Jahren und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

  • Die Preise werden durch fundamentale Faktoren nach oben getrieben und nicht durch Spekulation. Deshalb wird diese Immobilienblase nicht platzen.

  • Hausbesitzer profitieren von zahlreichen Vorteilen (niedrige Wohnkosten und hohe Wertsteigerungen).

  • Nachdem die Wohneigentumsquote jahrzehntelang gestiegen ist, geht sie nun wieder zurück. Die Schweiz tendiert dazu, wieder zu einem Land der Mieter zu werden.

Kontinuierlicher Anstieg seit 20 Jahren

Mehrere Phänomene haben zu diesem ununterbrochenen Preisanstieg beigetragen: Wirtschaftswachstum, starke Zuwanderung und die Erweiterung der Fähigkeit der Bevölkerung, Wohneigentum zu erwerben. Selbst Wirtschaftskrisen und die Covid-19-Pandemie konnten den kontinuierlichen Preisanstieg nicht bremsen. Dies lässt sich durch eine immer größere Nachfrage und ein immer knapper werdendes Angebot erklären.

Ist die Blase am platzen?

In ihrer Pressemitteilung erklärt Raiffeisen, dass der Schweizer Immobilienmarkt durch die ultraexpansive Geldpolitik, die die Zentralbanken seit mehreren Jahren betreiben, beeinflusst wurde. Da die Preise für Vermögenswerte bereits aufgebläht sind, führt dies zu einem Anstieg der Immobilienpreise. Das bedeutet nicht unbedingt, dass eine Immobilienblase kurz vor dem Platzen steht, denn das absolute Preisniveau sagt sehr wenig über die Situation und mögliche Risiken auf dem Markt aus.

Somit betrifft der Anstieg nicht nur den Immobilienbereich. Die Schweiz hat auch ein starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum erlebt. Es gibt immer mehr Menschen in der Schweiz, und diese wollen am liebsten ihre eigenen vier Wände haben. Das Problem ist, dass es immer weniger Bauland gibt. Die Bauten sind dann mehrheitlich Mietwohnungen. Diese Blase hat daher kaum eine Chance zu platzen.

Die Reichsten profitieren und der Rest zahlt

Nach 20 Jahren stetigen Preisanstiegs ist der Traum vom Eigenheim für einen Großteil der Bevölkerung ins Stocken geraten. Wir sprechen hier von der Mittelschicht. Neben diesem Preisanstieg ist auch der Zugang zu Finanzierungen immer schwieriger geworden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wohneigentumsboom in der Schweiz zu Ende geht. Dafür sind mehrere Ursachen verantwortlich: hohe Preise, Finanzierungshindernisse, Mangel an verfügbaren Objekten und Bauland. Der Trend könnte sich jedoch in einigen Jahren ändern, wenn die Babyboomer ihre derzeitigen Immobilien verkaufen.



Quelle:
allnews - Artikel

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