Die Folgen der Abschaffung des LIBORs

18.09.2018

Die Folgen der Abschaffung des LIBORs
Auf zahlreiche Schweizer Hypothekarkunden kommt eine bedeutende Änderung zu. Da mit den Libor-Hypotheken die Zinsen einer in der Schweiz beliebten Form der Immobilienkredite an diese Grösse gekoppelt sind, werden viele Hausbesitzer von allfälligen Veränderungen betroffen sein. Und dass es zu einem grossen Schnitt kommen wird, gilt inzwischen als sicher. Zu heftig war die Kritik am Libor, der vor einigen Jahren im Mittelpunkt eines Manipulationsskandals stand.
Bis Ende 2021 sollen Libor und Co. nun auf alternative Referenzzinssätze umgestellt werden. Dies teilte Andrew Bailey, Leiter der Financial Conduct Authority (FCA), der britischen Behörde, die diese Benchmarks seit 2013 überwacht, mit.

Diese Zinssätze werden jedoch immer noch als Massstab für 350 Milliarden Dollar an Finanzprodukten verwendet. In der Schweiz verwendet die Nationalbank sie für die Durchführung ihrer Geldpolitik. Aber die Banken hingegen nutzen es kaum noch.

Laut Andrew Bailey gab es 2016 für eine bestimmte Währung und Laufzeit nur etwa 15 Transaktionen. Die Banken werden jedoch weiterhin einen Anreiz haben, es in den nächsten fünf Jahren bis zur Einführung des neuen Systems zu nutzen.

In der Schweiz sorgt die SNB dafür, dass "zu gegebener Zeit" ein Ersatz für den Libor gefunden wird. Erstens, weil es als Referenzzinssatz für Libor-Hypotheken dient. Zweitens, weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) sie für die Durchführung ihrer Geldpolitik verwendet. Sie legt für ihren Referenzzinssatz eine Schwankungsbreite um den dreimonatigen französischen Franken-Libor fest. Sie arbeitet mit dem Finanzsektor zusammen, um eine Alternative zu diesem System zu finden.


Die Unsicherheit bezüglich der anstehenden Umstellung sollte Kreditnehmer zwar nicht davon abhalten, eine Libor-Hypothek abzuschliessen. Es dürfte jedoch ab sofort ratsam sein, die Bank vor dem Abschluss einer Libor-Hypothek zu befragen, wie eines Tages die Umstellung ablaufen wird, und sich den Kreditvertrag sowie auch die späteren periodischen Schreiben genau anzuschauen.

Der Libor-Abschaffung zum Trotz: Alles spricht dafür, dass die Kunden weiterhin mit einem ähnlichen Angebot werden rechnen können. Die zuständige Nationale Arbeitsgruppe für Referenzzinsen in Franken (NAG) hat im Oktober den Geldmarktzinssatz Saron als neue Referenzgrösse empfohlen. In diesem wichtigen Fachgremium sind auch die Kantonalbanken vertreten.

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